HSG Weinheim/Oberflockenbach – HG Saase 2 34:30 (16:10)

Die Zuschauer, die sich auf den voll besetzten Rängen der TSG-Halle tummelten, hatten wohl den richtigen Riecher gehabt: In jenem Gebäude, in dessen Untergeschoss sonst Schwimmer ihre Bahnen ziehen, hatte sich am Sonntag ein Leckerbissen der noch jungen Landesliga-Saison angekündigt: Nachbar gegen Nachbar, Aufsteiger gegen Aufsteiger, Weinheim/Oberflockenbach gegen Saase. Bereits in der Vorsaison hatten sich die beiden Konkurrenten auf die Zähne duelliert, waren beide aufgestiegen – und machten in Weinheims erstem Spiel der Saison dort weiter, wo sie vergangene Spielzeit aufgehört hatten.

Mit dem Anpfiff entbrannte eine intensive Partie, unschwer abzulesen daran, dass die gelbe Karte bereits nach knapp drei Minuten erstmals zu sehen war – für Saases Serena Horst beim Stand von 1:1. Was die Treffer anging, wollte sich zunächst niemand so richtig absetzen. Weinheim traf, Saase legte nach – so gestaltete sich das Spiel für gute zehn Minuten. Dann aber legte Weinheim einen Zahn zu, während Saase allzu häufig den berühmten Schritt zu spät an der gegnerischen Schützin war. Vor allem Sarah Kuhn entwischte Saases Defensive regelmäßig und brachte ihr Team mit fünf Treffern innerhalb von fünf Minuten 13:8 (25.) in Front.

Doch es war nicht nur Kuhn allein, sondern auch die Weinheimer Defensive in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit den Zahn zog. Was durchaus wörtlich zu nehmen ist: Weinheim spielte nicht nur gegen Saases Spielmacherin Moni Seifert in weiten Teilen eine Manndeckung, sondern stellte auch Rückraumschützin Anna Zahn eine persönliche Bewacherin zur Seite – und streute so Saases Angriffsspiel empfindlich Sand ins Getriebe. Um im Bild zu bleiben: Der Saasemer Motor stolperte bis zur Halbzeit weiter und mit einem 16:10-Vorsprung für Weinheim ging es in die Kabinen. Dort schon nicht mehr dabei war Ela Stein: Saases Flügelspielerin hatte sich bei einem unglücklichen Aufeinandertreffen mit ihrer Gegenspielerin das Knie verdreht und verließ die Halle in Richtung Krankenhaus.

Mit dem Wiederanpfiff zeigte vor allem Saase ein anderes Gesicht und den Willen, im HaWei-Gebäude nicht baden zu gehen. Angeführt von Serena Horst und Tamara Mohr fand das Gästeteam zunehmend die Lücken in der Weinheimer Abwehr und verkürzte den Abstand zusehends. Spätestens als Mohr zum 22:19 (39.) einnetzte, war Saase zurück. Die Gäste nutzten eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Weinheims Katharina Propp und kamen in Überzahl bis auf 23:21 heran. Das Momentum schien auf Saases Seiten zu sein. Erst recht, als Charly Heinz im Saasemer Tor einen Siebenmeter von Propp parierte (51.) und Jana Florig auf der Gegenseite zum 29:28 traf.

Die Vorentscheidung brachte aber ein Doppelpack von Julika Fath und Miriam Müller. Fünf Minuten vor Schluss hatte Weinheim wieder drei Tore Vorsprung. Eine von Saases Trainergespann genommene Auszeit brachte die Wende nicht mehr. Zwei Ballverluste Saases münzte Weinheim in Treffer um und am Ende blieb es Sarah Kuhn als bester Torschützin des Spiels mit ihrem letzten Treffer vorbehalten, den 34:30 Endstand zu markieren.

Für Saase stehen nun zwei Niederlagen und ein Sieg zu Buche. Konserviert die Truppe aber die Einstellung, die sie in der zweiten Hälfte zurück ins Spiel gebracht hat, sollten in den kommenden Spielen deutlich mehr Siege als Niederlagen folgen.

HG Saase 2: Sauer, Braun, Kling (1/1), Weber, Trunk, Horst (7), Zahn (1/0), Stein (1), Seifert (5), Heinz, Meschke (5), Mohr (9/2), Florig (1).